Donnerstag, 8. September 2011

Eier auf Eiern - das Arme-Leute-Essen

Früher, wenn die Russen kein Geld hatten, mussten sie sich von irgendwelchem Kram ernähren, der so in der Gegend herumlag und haben sich das hier

Russischer Kaviar

eingeschmissen.

Um es vorweg zu sagen: das Zeug schmeckt ziemlich salzig und macht nur satt, wenn Sie ungefähr ein Kilogramm in sich hineinschütten. Allerdings müssen Sie sich dann übergeben.

Kaviar ist letztlich nichts anderes als der Rogen von einigen Fischarten, oder auf Deutsch: das schwarze Zeug ist nicht mehr und nicht weniger als schlichte Fischeier. In den Gegenden um das kaspische Meer waren aber Störe - so heissen diese Fische - derart verbreitet (zumindest, bis die Russen beschlossen, in der Nähe Ölpipelines zu bauen), dass Kaviar zum Grundnahrungsmittel dort mutierte.

In der Regel finden Sie Kaviar hierzulande als hübsche Deko auf gekochten Eiern bei feierlichen Anlässen, bei denen sich die Gäste kleine Häppchen einschieben, während der Vorstandsvorsitzende oder CEO die Geschäftszahlen des abgelaufenen Jahres präsentiert oder irgendein Kurator eine eher langweilige Kunstausstellung eröffnet. Meist treffen Sie dort neben dem Kaviar auf Herren im Frack und Frauen in Abendgarderobe. Alle in schwarz. Damit man die Flecken nicht sieht, wenn sie mit dem Kaviar schlabbern.

Am stilvollsten essen Sie Kaviar statt auf Eiern aber mit einem Holz- oder Keramiklöffel, niemals mit einem Metalllöffel, weil dies den Geschmack angeblich negativ beeinflusst, dabei schmeckt Kaviar eigentlich nur nach Salz und leicht fischig.

Nichtsdestotrotz legen Sie heute für den "one and only" echten russischen Belugakaviar pro 100 Gramm ca. 500,- € auf den Tisch des Gasthauses. Da sind Drogen dann doch wesentlich billiger.

Oder der deutsche Kaviar, der statt vom Stör vom Seehasen kommt. Da ist dann auch der Löffel scheissegal. Den kriegen Sie nämlich für ca. 2,50 € im Tiefkühlregal bei tegut und so schmeckt er dann auch.

Merken Sie sich: Sollten Sie in die Verlegenheit kommen, Kaviar essen zu müssen, dann achten Sie peinlichst darauf, nicht zu kleckern. Wenn Ihnen das Zeug auf Hemd und Bluse tropft, dann kriegen Sie die Flecken nur raus, indem Sie ein Loch in Ihre Klamotten schneiden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Essen Sie Kaviar also grundsätzlich nur dann, wenn Sie schwarz eingekleidet sind oder ein Lätzchen um den Hals haben.

Dienstag, 6. September 2011

Haustiergeräusche

Das erste Konzeptalbum der Popgeschichte

Pet sounds

...sollten Sie schon kennen, wenn Klassik nicht so Ihr Ding ist und Sie sich mehr für seichte Musik, die man gerne auch mal im Fahrstuhl oder vor der Fleischtheke bei REWE hört, interessieren.

Entgegen landläufiger Meinungen und von Beatles-Fans böswillig gestreuter Gerüchte war es eben nicht deren Album "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band", das hier musikalisches Neuland betrat, sondern Brian Wilson, der Bandleader und kreative Kopf der Beach Boys.

Sie müssen nun nicht die Mitglieder der Beach Boys kennen (zwei spielen mittlerweile eh auf einer himmlischen Harfe), zumindest ansatzweise sollten Sie aber die "all time classics" des Albums schon einmal gehört haben.

Gleich der erste Song (Hörprobe:) "Wouldn´t it be nice" dürfte Ihnen aus der derzeitigen VW-Werbung bekannt vorkommen, allerdings ist die Originalversion natürlich um Längen besser!

Ein weiteres sehr bekanntes Stück, das gerne auf Ü-50-Parties und Beerdigungen gegröhlt wird ist (Hörprobe:) "Sloop John B".

Das am meisten gecoverte (also "nachgemachte") Stück auf "Pet sounds" ist jedoch ohne Zweifel (Hörprobe:) "God only knows", an dem sich sogar Pop-Granden wie Elton John oder David Bowie die Zähne ausbissen.

Meine beiden persönlichen Lieblingsstücke sind jedoch (Hörprobe:) "I know, there´s an answer" und das meiner äußerst bescheidenen Ansicht nach wunderbare mit einer Kirchenorgel eingespielte (Hörprobe:) "That´s not me".

Das gesamte Album ist natürlich hörenswert und hält, wenn Sie nicht gerade stocktaub oder böswillig sind, auch heute noch jedem Vergleich mit "Revolver" und "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" stand, außerdem finde ich (Hörprobe:) "Lucy in the sky with diamonds" immer noch unterirdisch miserabel. Das kann man nur im Drogenrausch singen.

Merken Sie sich: Sollte sich irgendein Rentner vor Ihnen aufbauen und behaupten "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" von den Beatles wäre das erste Konzeptalbum der Geschichte, dann schmeissen Sie seine ---> Harley um und beschimpfen Sie ihn als uninformierten Beatles-Anbeter. Er wird es Ihnen danken.

Montag, 5. September 2011

Tee-ren ohne Federn

Was Sie da unten auf dem Bild sehen

Die "Boston Tea Party"

ist der Hauptgrund dafür, dass heute Barack Obama der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und nicht Elisabeth II. von England die Königin von Neuengland ist.

Wenn Sie genau hingucken, dann bemerken Sie hier mehrere abenteuerlich gekleidete Passanten, die unter dem Jubel anderer abenteuerlich gekleideter Passanten Kisten von Schiffen in das Hafenbecken von Boston schmeissen.

Aufgrund dieses Ereignisses nämlich gibt es heute die USA als selbständigen Staat und nicht als englische Kolonie. Das kam so:

Im Jahre 1773 waren die noch unvereinigten Staaten von Amerika britischer Kolonialbesitz, das Oberhaupt war der König Georg III. . Und der hatte einen ziemlichen Sack voll Schulden einerseits, andererseits musste er immer wieder Truppen abstellen, um seine kolonialen Untertanen vor den Übergriffen von Indianern zu schützen, wenn die mal wieder die Frechheit hatten, sich gegen den Diebstahl ihrer Länder durch die weißen Siedler zu wehren.

Natürlich kostet so etwas ein hübsches Sümmchen und deswegen war Georg III. auch der irrigen Ansicht, dass er seine so weit entfernten Untertanen über eine Zucker- und eine Stempelsteuer so ein wenig an den Kosten beteiligen sollte. Das kennen Sie auch von heute, wenn Sie sich die Steuerabzüge auf Ihrem Gehaltszettel anschauen, wenngleich unsere "Indianer" sich heute in Afghanistan tummeln.

Diese Besteuerung war übrigens vergleichsweise moderat, die echten Engländer, die kein Geld für eine Schiffspassage nach Amerika hatten, zahlten ungefähr das 50-fache an Steuern.

Nun waren die Amerikaner schon zu allen Zeiten recht seltsam, damals waren sie der Ansicht, wenn sie schon Steuern zahlen sollten, dann sollten sie auch permanent im Parlament vertreten sein, die Engländer wiederum meinten, die Amerikaner seien ja indirekt durch die Abgeordneten des Ober- und Unterhauses sehr wohl vertreten.

Konfuzianisch gesehen hatte beide Seiten recht.

Um diesen Artikel nun nicht unnötig zu komplizieren, wollen wir an dieser Stelle jetzt nicht weiter auf die Wechselwirkung zwischen Steuern, Importzöllen und den Befindlichkeiten der East-India-Trading-Company und der noch-nicht-Amerikaner eingehen, wichtig ist nur, dass sich diverse noch-nicht-Amerikaner Bostons als Indianer verkleideten und aus Protest gegen die Politik der englischen Regierung eben Teeladungen ins Wasser kippten, ohne, wie in England eigentlich üblich, Milch und Zucker dazuzugeben.

Die ob einer solchen Barbarei erbosten Engländer machten zuerst einmal den Hafen von Boston dicht und verhängten das damalige Pendant zum heutigen Kriegsrecht nicht nur über Boston, sondern gleich über ganz Massachusetts.

Das wiederum verärgerte die englischen Kolonisten derart, dass sie sich zuerst zu Amerikanern und dann für unabhängig erklärten, was letzlich zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg führte, den sie schliesslich gewannen, weil den englischen Soldaten und ihren hessischen Söldnern zuerst die Munition und dann der Tee ausging.

Merken Sie sich: Sollten Sie je aus Versehen in die USA einreisen, so trinken Sie ihren Tee maximal mit Zucker und ohne Milch. Man könnte Sie sonst für einen Royalisten oder, noch schlimmer, für einen Engländer halten und Sie werden auf Guantanamo zu einem Koffein-Duell mit zwei Cowboys gezwungen.

Sonntag, 4. September 2011

Frauen mit zwei Nasen

Sollten Sie jemals vor einem Gemälde gestanden haben und sich die beiden Grundfragen des Lebens ("Was ist das?" und "Ist dieser Preis ernst gemeint?") gestellt haben, so haben Sie wahrscheinlich vor einem Bild von ihm hier


















Pablo Picasso

gestanden.

Pablo Picasso sollten Sie neben ---> Vincent van Gogh sehr unbedingt kennen, denn Picasso war nach land- und stadtläufiger Meinung ein Genie, das gleich mehrere Malstile entweder erfunden oder entscheidend mitgeprägt hat.

Richtig bekannt wurde der lustige Spanier 1901, als er als erster seine blaue Periode bekam: er malte Bilder mit ausschliesslich blauer Farbe.

Im Jahre 1905 hatte Picasso dann die bahnbrechende Idee, seine rosa Periode zu bekommen: raten Sie mal, in welcher Farbe er dann vorzugsweise malte.

1907 beschloss Picasso, dass er nun genug blau und rosa gemalt hatte, mischte beide Farben und begann, Rundungen in den Gemälden wegzulassen und dafür eckig zu malen. Das Ergebnis waren das Gemälde "Les Demoiselles d’Avignon", das damit zugleich das erste Gemälde des Kubismus war, wenngleich sich die portraitierten Damen, die sich vor Picasso dafür extra nackig gemacht haben, eher vom Ergebnis ihrer und seiner Bemühungen enttäuscht gewesen sein dürften.

Bis ungefähr 1936 wurstelte Picasso dann so ein bisschen vor sich hin, malte impressionistisch, expressionistisch, surrealistisch, insgesamt aber ziemlich extremistisch (eben die berühmten Frauen mit zwei Nasen oder Augen anstelle des Mundes und so seltsame Dinge ohne richtige Perspektive), begrub den Kubismus wieder und malte unter dem Eindruck des Bombardements der deutschen "Legion Condor" im spanischen Bürgerkrieg der Stadt Guernica sein wohl berühmtes Gemälde (neben der Friedenstaube) - eben "Guernica".

In diesem kleinen, unsympathischen blog ist es natürlich unmöglich, auf die über 50.000 Gemälde, Skulpturen, Plastiken, Radierungen, Zeichnungen und Gedichte einzugehen, die Picasso bis zu seinem Tode 1973 geschaffen hat und außerdem habe ich ja auch noch was anders zu tun und bin auch nicht der Flocki.

Merken Sie sich: Sollten Sie auf ein Bild treffen, das Sie absolut unverständlich, verwirrend, seltsam oder hässlich finden, so dürfte es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen "Picasso" (nicht mit "Pikachu" verwechseln, bitte) handeln. Sollte um das Bild keine Polizei herumstehen, dann nehmen Sie es an sich, verkaufen Sie es und leben Sie den Rest des Lebens in Wohlstand.



Freitag, 2. September 2011

Von Mauern und Pizzen

Der Herr auf diesem Bild

Sprung am Tag des Baus der Berliner Mauer

springt über eine Mauer, die Sie aber nicht sehen können, weil sie noch nicht steht, sondern gerade eben erst gebaut wird.

Neben der chinesischen Mauer, die sie heute noch bewundern können, kam die Staatsführung der sogenannten DDR am 10. August 1961 (da waren Sie und ich nicht einmal ein Funkeln in den Augen unserer Väter) auf den lustigen Einfall, am hellichten Tage quer durch Berlin eine Mauer zu ziehen.

"Oh" werden Sie jetzt sagen, "oh, wer kommt denn auf so eine absurde Idee?"

Nun, auf so eine absurde Idee kann natürlich nur ein absurder Staat mit einer absurden Ideologie kommen. Genau so ein Staat war die DDR. Die DDR war laut Eigendefinition der „sozialistische Staat der Arbeiter und Bauern“, was aber nicht bedeutet, dass es dort keine intelligenten Menschen oder Apotheker oder Angestellte gegeben hätte.

Die Idee dahinter war ungefähr die, dass jeder wie ein Bekloppter schafft und die damit erarbeiteten Güter dann gerecht unter allen aufgeteilt werden.

Nun versuchen Sie einfach einmal, eine stinknormale Pizza in ganz exakt 32 Teile zu teilen. Sie werden schnell sehen, dass das nur in der Theorie funktioniert, weil auf dem einen Teil ein größeres Stück Salami liegt (wenn Sie eine Salamipizza geschnitten haben), auf einem anderen dafür mehr Pilze sind (wenn es eine Salami-Pilze-Pizza war). So ähnlich war es in der DDR. Hinzu kam, dass es da sogar Leute gab, die gerne Pizza gegessen hätten, aber da kein Italiener bei klarem Verstand in der DDR eine Pizzeria eröffnet hätte (und der Staatsrat der DDR zu doof war, selbst welche zu backen), gab es eben niemanden, der das Planziel an Pizzaproduktion erfüllt hätte und viele Leute fanden das doof, weil sie eben nicht immer nur Broiler essen wollten.

Und so kam es, dass viele Einwohner der DDR doch lieber Einwohner der BRD )so nannte sich der etwas cleverere Teil Deutschlands) sein wollten, damit sie Pizza essen konnten, wann sie wollten und nicht dann, wenn das Plansoll für Pizzen erfüllt war. Und deswegen packten sie einfach ihre sieben Sachen und gingen nach West-Berlin, das damals, im Gegensatz zur DDR, eben zur BRD gehörte, wenngleich das vielen in Westdeutschland doch etwas peinlich war.

Nun war zwar die DDR offiziell ja nur der "Arbeiter- und Bauernstaat", trotzdem braucht jeder Staat auch ein paar fähige Angestellte, die den Schreibkram erledigen und auch mal die ein- oder andere Brücke bauen. Und genau diese Leute, aber auch viele Arbeiter und Bauern wollten eben lieber Pizza essen, statt ein "Held der Arbeit", aber eben ohne Pizza zu sein.

Natürlich ging diese Völkerwanderung den Mächtigen in der DDR mit der Zeit auf den Senkel, weil, wenn niemand mehr den Schreibkram macht, dann irgendwann auch ein Generalsekretär überflüssig wird und "arbeitslos werden" war nun nicht in der Lebensplanung des entsprechenden Generalsekretärs vorgesehen. Das überliess er dann doch lieber den Pizzafreunden, die in den Westen "´rübermachten.

Und deswegen liess der damalige Generalsekretär und Staatsratvorsitzende Walter Ulbricht eben von den verbliebenen Arbeitern eine Mauer bauern, um die Bauern vom Abhauern abzuhalten. Das war der ganze Grund.

Erklärt hat der Mann mit dem Spitzbart das den in seinem Ländle verbliebenen Arbeitern und Bauern so, dass die Mauer die friedliebenden Bauern und Maurer der DDR vor den imperialistisch-faschistischen Pizzafressern der reaktionär-kapitalistischen Handlanger der BRD und ihrer amerikanischen Hintermänner beschützen sollte. Und wenn Ihnen das nun wie sinnloser Kauderwelsch vorkommt, dann macht das nichts, das ging den Arbeitern und Bauern in der DDR genauso. Aber "mach was dran". Wenn die Mauer steht, dann steht sie. Punkt und "aus die Maus".

Die Mauer sollte dann noch hundert Jahre stehen (so sagte es Ulbrichts Nachfolger Erich Honecker, als die friedliebenden Völker der DDR ihren 40sten Geburtstag mit einer sehr friedliebenden Militärparade feierten), aber wie das so ist, wenn deutsche Führer über 100 oder 1000 Jahre schwadronieren, dauerte es dann doch nur noch ein paar kurze Monate, bis die Mauer fiel. Hätt´ er mal lieber keine Prognose gewagt, der Erich.

Für mich als Wessi war die Mauer übrigens prima, es liessen sich auf ihr sehr viele lustige Bilder malen und wenn plötzlich keine Bilder mehr auf der Mauer waren, dann war man auf der falschen Seite. So einfach konnte man sich orientieren.

Ganz kapitalistisch wurde die Mauer nach ihrem Fall übrigens in Einzelteile zerlegt und dann verkauft oder als nettes Gimmick an die Regierungen anderer Länder verschenkt, die die Betonteile heute liebevoll in irgendwelchen Parks aufgestellt haben um Skater zu ärgern und weil man auch nicht so genau weiß, was man mit den hässlichen Betonbrocken eigentlich machen soll.

Merken Sie sich: wenn Sie schon keine Pizza im Haus haben, dann sehen Sie zu, dass sie wenigstens Besitzer einer Mauer mit Stacheldraht und Selbstschussanlage zum Nachbargrundstück Ihr eigen nennen. Sonst haut Ihnen die Familie ab und Sie sehen sie nie wieder! Wenn Sie aber genau DAS bezwecken wollen, dann schaffen Sie die Mauer ab. Und anschliessend sich selbst.

Donnerstag, 1. September 2011

"Gute Freunde lassen Sie keine Honda fahren..."

Wenn Sie es vor einer Ampel laut scheppern hören, dann ist das wahrscheinlich irgendein Rentner, der soeben im Stand mit seiner

Harley-Davidson

umgefallen ist.

Ebenso, wie bei PKW der ---> Aston-Martin DB5 als absolute Kultkutsche gilt, ist die "Harley", wie sie von eingefleischten Motorradfahrern liebevoll, aber unoriginell genannt wird, die Königin der Motorräder.

Wenn Sie also Leute über Motorräder schwadronieren hören, dann müssen Sie nur den Satz "wenn, dann würde ich mir eh nur eine Harley holen" sagen und schon haben Sie die Diskussion gewonnen und Freunde verloren. Weil Sie dann jeder beneidet und für großkotzig hält.

Ihren legendären Ruf als DAS Motorbike überhaupt hat sich die Harley durch ihre Hauptrollen in Filmen wie beispielsweise "Easy Rider" hart erarbeitet, wo sie Peter Fonda und Dennis Hopper an die Wand spielte, was bei den beiden Mimen aber auch nicht sonderlich schwer war.

In jedem Falle aber sollten Sie, sollten Sie überhaupt je in die Verlegenheit kommen, in die USA für länger als eine Woche zu reisen (eine Woche reicht, dann haben Sie alles gesehen), die berühmte "Route 66" natürlich nur mit einer Harley befahren. Alles andere wäre ein unverzeihlicher Stilbruch, ungefähr so, als würden Sie bei "Käfers" um Pommes Frites zu Ihrem Hummer-Gericht bitten.

Und nachdem nun die wilden Rocker der 1968er in die 67er Jahre gekommen sind und sich im Kapitalismus und der Rente recht nett eingerichtet haben, kaufen sie sich eben die schweren Maschinen, die sie sich damals mangels finanzieller Masse nicht leisten konnten und werden deswegen heute auch oft davon mangels mittlerweile körperlicher Masse erschlagen, womit die Harley-Davidson auch ein prima Instrument zur sozialen Regulierung der Rentenfinanzierung darstellt.

Merken Sie sich: Sollte es also hinter Ihnen oder vor Ihnen ein hässliches Geräusch geben, helfen Sie dem alten Menschen wieder auf seinen "Bock", fragen Sie ihn, ob er einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat und bewundern Sie sein leicht lädiertes Motorrad. Er wird es ihnen danken.

Sollte Ihr Opfer allerdings von einer "Honda Gold Wing" gefallen sein, dann lassen Sie ihn bitte liegen. Strafe muss sein. Auch im Alter.



Sonntag, 14. August 2011

Mars Immobilien

Dieses unberührte Fleckchen Erde


ist die Oberfläche des Planeten Mars

Den Mars zu kennen ist ziemlich wichtig, denn er ist Teil des großen Menschheits- traumes, eines schönen fernen Tages einen fremden Planeten zu betreten, auf dem noch keine anderen Menschen herumhängen.

Der Mars selbst ist der vierte Planet unseres Sonnensystems und benannt nach dem römischen Kriegsgott. Das hat er übrigens mit dem gleichnamigen Schokoriegel gemeinsam.

Der Mars als der erdnächste Planet fasziniert die Menschen schon seit dem Zeitpunkt, seit dem irgendein Typ in den Himmel guckte und "was ist denn das da für ein roter Punkt" rief. Mal machte man Kanäle auf dem Mars aus, mal Marsgesichter und schliesslich begannen die Menschen zu glauben, auf dem Mars gäbe es intelligentes Leben in Form von Marsmännchen oder -menschen. Was den wesentlichen Unterschied zu unserer guten alten Erde ausgemacht hätte. Obwohl Erdmännchen auch sehr possierlich sind. Aber ich schweife ab.

Heute wissen wir dank verschiedener Marsmissionen, dass das alles Quatsch war. Wenn es nicht einmal intelligentes Leben in Duisburg gibt, wie soll es dann auf den Mars kommen?

Wie Sie sehen, ist auf dem Mars jetzt nicht gerade die Hölle los. Es gibt da kein McDonalds und kein Ikea, ja, es gibt da nicht einmal eine atembare Sauerstoffatmosphäre (das kennen Sie, wenn Sie jemals in einer Douglas-Filiale waren) und wahrscheinlich auch kein Wasser (das wiederum sollten Sie kennen, wenn Sie jemals im Hofbräuhaus waren. Dafür kennen die Einwohner von Köln aber auch kein Bier).

Sie werden jetzt sicher fragen, warum die Menschheit denn da unbedingt hin will, wenn es da doch gar nichts gibt? Nun, einfach, weil sie es kann, die Menschheit. Also, sie kann es noch nicht, aber sie könnte es, wenn sie wollte und genug Geld für so eine kleine Spritztour von wenigstens 18 Monaten irgendwo aufzutreiben wäre. Verhandlungen mit McDonalds oder Ikea blieben bisher jedenfalls ohne Erfolg.

Ein weiteres Problem einer bemannten Marsmission wäre, dass man überhaupt fünf bis sechs Verrückte finden müsste, die a) sich während dieser Zeit auf engstem Raume nicht gegenseitig umbringen und b) bereit sind, Krebs zu bekommen, der durch die galaktische Strahlung verursacht wird.

Tatsächlich spielt die NASA mit dem Gedanken, 60-jährige Astronauten hierzu einzusetzen, weil es da nicht mehr so darauf ankommt, wenn sie Krebs kriegen und auch der NASA Pensionen spart, was auch als Alternative gegen die hiesige Rentnerschwemme durchaus diskussionswürdig wäre. Insofern würde der Mars tatsächlich mobil machen.

Das aber größte Problem wäre der Satz, den der erste Mensch auf dem Mars sagen müsste. "Ein kleiner Schritt für mich, ein Riesen-Sprung für die Menschheit" ist leider schon durch Neil Armstrong vergeben, der auch das Copyright darauf hat. Wenn Sie also einen coolen Satz wissen, den der erste Mensch auf dem Mars sagen sollte ("Mars macht mobil" ist übrigens auch geschützt), dann schicken Sie Ihren Vorschlag an die NASA oder die ESA, Adresse finden Sie im web.

Merken Sie sich:
Wenn Sie bereit wären, irgendjemanden mal nicht in den Mond sondern auf den Mars zu schiessen oder bestenfalls sich selbst, beachten Sie bitte, dass Sie dort kein Geld brauchen. Nehmen Sie lieber ein paar Stangen mit, um Ihr künftiges Grundstück für sich und Ihre Erben zu abzustecken. Grundbesitz ist eine hervorragende Wertanlage, wenngleich die Erschliessungskosten diesmal tatsächlich astronomisch hoch wären.