Samstag, 13. August 2011

Als die Katholiken Konkurrenz bekamen...

Dass Sie heute in der katholischen Kirche kostenlos beichten können (wenn Sie ihre Kirchensteuer bezahlt haben) verdanken Sie diesem Mann:

Martin Luther

Im Jahre 1517 war die katholische Kirche ein extrem gut florierendes Wirtschafts-unternehmen mit einer rasant coolen Geschäftsidee: gegen Geld konnte man sich das Versprechen erkaufen, später in den Himmel zu kommen (Sie kennen das von der heutigen Assekuranzwirtschaft).

Es gab hierzu sogar einen Werbeslogan: Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.

Zugegeben, der Text ist noch recht holprig und der Reim kacke, aber wir haben ja auch erst das Jahr 1517 und auch die Marketingabteilungen der großen Konzerne mussten sich erst weiterentwickeln.

Zur Zeit von Martin Luther stromerte an seinem Wohnort ein gewisser Johann Tetzel herum, ein Ablassprediger im Dienste von Kardinal Albrecht, der mit dem lukrativen Handel mit Vergebungen seine Bankschulden bei der Fuggerbank abbezahlte. Luther war von dem Treiben Tetzels derart angeekelt, dass er satte kritische 95 Thesen, unter anderem gegen den Ablasshandel, an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg nagelte, sehr zur Freude der armen Bevölkerung, die sich mangels Masse keine göttliche Vergebung kaufen konnte.

Kardinal Albrecht hingegen war ziemlich verärgert, dass ein kleiner Mönch sein hervorragend laufendes Geschäftsmodell torpedierte und verpetzte ihn prompt in Rom wegen Geschäftsschädigung, Ketzerei und Vandalismus gegen unschuldige Schlosskirchenhauptportale.

Prompt wurde Luther von der Geschäftsleitung der katholischen Kirche nach Rom eingeladen, um bei Tee, etwas Gebäck und einem Scheiterhaufen wegen notorischer Ketzerei seine Thesen zu erläutern, eigentlich, um sie sogar zu widerrufen.

Luther schlug aber die freundliche Einladung aus und verlangte einen Disput auf deutschem Boden, da er um die wenig zimperlichen Diskussionsmethoden seines Arbeitgebers wusste und wurde so eben vor den Reichstag in Augsburg geladen.

Die katholische Geschäftsführung forderte ihn dort unmissverständlich auf, sich für seine infame Geschäftsschädigung zu entschuldigen und das Gegenteil zu behaupten, Luther aber, ganz in der Tradition aller notorischen Quengler, weigerte sich angeblich mit den Worten "hier stehe ich, ich kann nicht anders".

Dies musste natürlich zu seiner sofortigen Entlassung aus dem Kirchendienst per Ausgang auf dem Scheiterhaufen zur Folge haben und weil Luther das auch schon ahnte, floh er, bevor ihn der Sicherheitsdienst anzünden konnte.

An dieser Stelle wollen wir nun auch den Hickhack, den Luther in der Folgezeit mit den Katholiken und ihren Würdenträgern hatte, nicht weiter eingehen, das Ganze zog sich noch eine Weile, Luther gründete dank seiner innerbetrieblichen Kenntnisse ein Konkurrenzunternehmen mit dem Namen "evangelische Kirche" und schliesslich und endlich kulminierte die ganze unerfreuliche Angelegenheit im Dreissigjährigen Krieg, das ist jedoch eine andere Geschichte.

Für Sie ist jedoch wichtig, überhaupt einmal etwas von Luther gehört zu haben. Und von Martin Luther King. Aber auch das ist eine andere Geschichte.

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