Sonntag, 14. August 2011

Mars Immobilien

Dieses unberührte Fleckchen Erde


ist die Oberfläche des Planeten Mars

Den Mars zu kennen ist ziemlich wichtig, denn er ist Teil des großen Menschheits- traumes, eines schönen fernen Tages einen fremden Planeten zu betreten, auf dem noch keine anderen Menschen herumhängen.

Der Mars selbst ist der vierte Planet unseres Sonnensystems und benannt nach dem römischen Kriegsgott. Das hat er übrigens mit dem gleichnamigen Schokoriegel gemeinsam.

Der Mars als der erdnächste Planet fasziniert die Menschen schon seit dem Zeitpunkt, seit dem irgendein Typ in den Himmel guckte und "was ist denn das da für ein roter Punkt" rief. Mal machte man Kanäle auf dem Mars aus, mal Marsgesichter und schliesslich begannen die Menschen zu glauben, auf dem Mars gäbe es intelligentes Leben in Form von Marsmännchen oder -menschen. Was den wesentlichen Unterschied zu unserer guten alten Erde ausgemacht hätte. Obwohl Erdmännchen auch sehr possierlich sind. Aber ich schweife ab.

Heute wissen wir dank verschiedener Marsmissionen, dass das alles Quatsch war. Wenn es nicht einmal intelligentes Leben in Duisburg gibt, wie soll es dann auf den Mars kommen?

Wie Sie sehen, ist auf dem Mars jetzt nicht gerade die Hölle los. Es gibt da kein McDonalds und kein Ikea, ja, es gibt da nicht einmal eine atembare Sauerstoffatmosphäre (das kennen Sie, wenn Sie jemals in einer Douglas-Filiale waren) und wahrscheinlich auch kein Wasser (das wiederum sollten Sie kennen, wenn Sie jemals im Hofbräuhaus waren. Dafür kennen die Einwohner von Köln aber auch kein Bier).

Sie werden jetzt sicher fragen, warum die Menschheit denn da unbedingt hin will, wenn es da doch gar nichts gibt? Nun, einfach, weil sie es kann, die Menschheit. Also, sie kann es noch nicht, aber sie könnte es, wenn sie wollte und genug Geld für so eine kleine Spritztour von wenigstens 18 Monaten irgendwo aufzutreiben wäre. Verhandlungen mit McDonalds oder Ikea blieben bisher jedenfalls ohne Erfolg.

Ein weiteres Problem einer bemannten Marsmission wäre, dass man überhaupt fünf bis sechs Verrückte finden müsste, die a) sich während dieser Zeit auf engstem Raume nicht gegenseitig umbringen und b) bereit sind, Krebs zu bekommen, der durch die galaktische Strahlung verursacht wird.

Tatsächlich spielt die NASA mit dem Gedanken, 60-jährige Astronauten hierzu einzusetzen, weil es da nicht mehr so darauf ankommt, wenn sie Krebs kriegen und auch der NASA Pensionen spart, was auch als Alternative gegen die hiesige Rentnerschwemme durchaus diskussionswürdig wäre. Insofern würde der Mars tatsächlich mobil machen.

Das aber größte Problem wäre der Satz, den der erste Mensch auf dem Mars sagen müsste. "Ein kleiner Schritt für mich, ein Riesen-Sprung für die Menschheit" ist leider schon durch Neil Armstrong vergeben, der auch das Copyright darauf hat. Wenn Sie also einen coolen Satz wissen, den der erste Mensch auf dem Mars sagen sollte ("Mars macht mobil" ist übrigens auch geschützt), dann schicken Sie Ihren Vorschlag an die NASA oder die ESA, Adresse finden Sie im web.

Merken Sie sich:
Wenn Sie bereit wären, irgendjemanden mal nicht in den Mond sondern auf den Mars zu schiessen oder bestenfalls sich selbst, beachten Sie bitte, dass Sie dort kein Geld brauchen. Nehmen Sie lieber ein paar Stangen mit, um Ihr künftiges Grundstück für sich und Ihre Erben zu abzustecken. Grundbesitz ist eine hervorragende Wertanlage, wenngleich die Erschliessungskosten diesmal tatsächlich astronomisch hoch wären.

Samstag, 13. August 2011

Als die Katholiken Konkurrenz bekamen...

Dass Sie heute in der katholischen Kirche kostenlos beichten können (wenn Sie ihre Kirchensteuer bezahlt haben) verdanken Sie diesem Mann:

Martin Luther

Im Jahre 1517 war die katholische Kirche ein extrem gut florierendes Wirtschafts-unternehmen mit einer rasant coolen Geschäftsidee: gegen Geld konnte man sich das Versprechen erkaufen, später in den Himmel zu kommen (Sie kennen das von der heutigen Assekuranzwirtschaft).

Es gab hierzu sogar einen Werbeslogan: Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.

Zugegeben, der Text ist noch recht holprig und der Reim kacke, aber wir haben ja auch erst das Jahr 1517 und auch die Marketingabteilungen der großen Konzerne mussten sich erst weiterentwickeln.

Zur Zeit von Martin Luther stromerte an seinem Wohnort ein gewisser Johann Tetzel herum, ein Ablassprediger im Dienste von Kardinal Albrecht, der mit dem lukrativen Handel mit Vergebungen seine Bankschulden bei der Fuggerbank abbezahlte. Luther war von dem Treiben Tetzels derart angeekelt, dass er satte kritische 95 Thesen, unter anderem gegen den Ablasshandel, an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg nagelte, sehr zur Freude der armen Bevölkerung, die sich mangels Masse keine göttliche Vergebung kaufen konnte.

Kardinal Albrecht hingegen war ziemlich verärgert, dass ein kleiner Mönch sein hervorragend laufendes Geschäftsmodell torpedierte und verpetzte ihn prompt in Rom wegen Geschäftsschädigung, Ketzerei und Vandalismus gegen unschuldige Schlosskirchenhauptportale.

Prompt wurde Luther von der Geschäftsleitung der katholischen Kirche nach Rom eingeladen, um bei Tee, etwas Gebäck und einem Scheiterhaufen wegen notorischer Ketzerei seine Thesen zu erläutern, eigentlich, um sie sogar zu widerrufen.

Luther schlug aber die freundliche Einladung aus und verlangte einen Disput auf deutschem Boden, da er um die wenig zimperlichen Diskussionsmethoden seines Arbeitgebers wusste und wurde so eben vor den Reichstag in Augsburg geladen.

Die katholische Geschäftsführung forderte ihn dort unmissverständlich auf, sich für seine infame Geschäftsschädigung zu entschuldigen und das Gegenteil zu behaupten, Luther aber, ganz in der Tradition aller notorischen Quengler, weigerte sich angeblich mit den Worten "hier stehe ich, ich kann nicht anders".

Dies musste natürlich zu seiner sofortigen Entlassung aus dem Kirchendienst per Ausgang auf dem Scheiterhaufen zur Folge haben und weil Luther das auch schon ahnte, floh er, bevor ihn der Sicherheitsdienst anzünden konnte.

An dieser Stelle wollen wir nun auch den Hickhack, den Luther in der Folgezeit mit den Katholiken und ihren Würdenträgern hatte, nicht weiter eingehen, das Ganze zog sich noch eine Weile, Luther gründete dank seiner innerbetrieblichen Kenntnisse ein Konkurrenzunternehmen mit dem Namen "evangelische Kirche" und schliesslich und endlich kulminierte die ganze unerfreuliche Angelegenheit im Dreissigjährigen Krieg, das ist jedoch eine andere Geschichte.

Für Sie ist jedoch wichtig, überhaupt einmal etwas von Luther gehört zu haben. Und von Martin Luther King. Aber auch das ist eine andere Geschichte.

Merken Sie sich:
Wenn Sie sich schon unbedingt gegen Ihren Arbeitgeber auflehnen wollen, sorgen Sie rechtzeitig für Unterstützer und ein zweites berufliches Standbein. Sonst gefährden Sie Ihre Existenz.

Freitag, 12. August 2011

Der Problemdax

Das da


ist ein Dachs.

Den dürfen Sie keinesfalls mit dem Dax verwechseln. Das possierliche Kerlchen da oben ist Niederwild, das sie erschiessen dürfen, der Dax ist die Abk. für "Deutscher Aktienindex".

Wenn Sie also mit Ihrem neuen Freund oder Ihrer alten Freundin im Café sitzen und sie beschwert sich, dass der Dax so arg gefallen ist und ein Bärenmarkt herrscht, dann sollten Sie entweder gepflegt die Klappe halten und zuhören (Frauen mögen es gerüchteweise, wenn man ihnen zuhört) oder einen Seufzer ausstossen. Keinesfalls sollten Sie einen Satz wie "das kenn ich, mir räumen die Viecher nachts die Mülltonne aus" oder Ähnliches sagen. Denn Sie haben einen Börsianer oder einen Kleinanleger oder beides vor sich sitzen.

Sagen Sie dann lieber so etwas wie "die Bullen kommen jedes Jahr wieder", aber auch hier ist nicht die Polizei gemeint, sondern steigende Aktienkurse.

Hebt Ihr Gegenüber nun an, über Blue Chips zu referieren, dann meint er jetzt weder Spielcasinojetons noch das vergammelte Fingerfood vor Ihnen, sondern schlicht die 30 grössten und umsatzstärksten an der deutschen Börse gelisteten Unternehmen.

Falls Sie bis hierher nicht eingeschlafen sind und mit einem Crash - Boom auf den Boden knallen, dann machen Sie Ihrem Gegenüber sogar eine Freude, denn dann gehen seine Aktien wieder nach oben.

Wenn Sie hingegen angeben wollen, dann sollten Ihre Liebeserklärung ungefähr wie folgt abfassen: Mein lieber Goldschatz, trotz der Volatilität meiner Gefühle für Dich und obwohl wir bisher short gegangen sind, bin ich der Ansicht, dass mein Shareholder-Value sehr gut zu Deiner Performance passen würde und wir gemeinsam long-term einen unglaublichen cost-average-Effekt und besseren cash-flow erzielen könnten."

Es macht nichts, wenn Sie kein Wort verstehen, Hauptsache, Ihr Gegenüber tut es. Und das wird er/sie.

Bekommen Sie als Antwort jedoch, dass Ihr/e Angebetete/r jetzt nach einer Exit-Strategie sucht und Sie für einen Underperformer hält, dann vergessen Sie es, ansonsten jedoch werden Sie ein Commitment über das gemeinsame private-equity erhalten und sind auf Dauer fixed.

Merken Sie sich:
Wenn Sie einen Börsianer vor sich haben - lernen Sie vorher Wirtschaftsenglisch und nehmen Sie Psychotonika, damit Sie nicht wegdämmern.
Im Gegenzug erwarten Sie ein Porsche und ein Partner, der nie daheim ist.

Mittwoch, 10. August 2011

Die härteste Religion der Welt

Es könnte ja sein, dass Sie eines schönen Morgens aufwachen und sich fragen, wer Sie sind und wo Sie sind und warum Sie ausgerechnet da sind.

Dann wird es Zeit, sich eine nette Religion zu suchen. Mein Vorschlag diesbezüglich wäre


der ISLAM

Um es gleich vorweg zu sagen: der Islam ist nichts für unabhängige Denker oder Menschen, die schon einmal etwas von der Aufklärung gehört haben. Selbstständiges Denken ist nicht gefragt, wenn GOTT Sie ruft.

Erfunden wurde der Islam von einem gewissen Herrn Mohammed so um das Jahr 570 herum und ich könnte Ihnen auch ein Bild von Mohammed zeigen, aber dann müssten Sie mich leider töten, weil Sie sich das Bild gar nicht angucken dürfen. Das will ich Ihnen nicht zumuten.

Wichtig für Sie zu wissen ist natürlich, dass der Islam die Religion des Friedens ist und Sie dürfen jeden töten, der das Gegenteil behauptet, das elende Ketzerschwein.

Außerdem müssen Sie wissen, dass das heilige Buch des Islam, der Koran, von Gott höchstpersönlich Herrn Mohammed diktiert wurde und damit die unverbrüchliche und ewige Wahrheit ohne Widerrede oder Hinterfragen darstellt. Wie die Bibel auch. Woher Sie das wissen sollen? Na, Mohammed hat das gesagt und der würde niemals lügen, denn sonst hätte er auch nicht auf einem Pferd in den Himmel reiten können.

Ich weiß, was Sie eben gedacht haben. "So ein Quatsch" haben Sie gedacht, aber haben wir nicht eben gemeinsam festgestellt, dass Sie nicht zweifeln sollen? Sehen Sie. Schon stehen Sie mit einem Bein in der Dschahannam, das geht im Islam ratzfatz, da wird nicht lange gefackelt. Erst recht nicht mit europäischen, israelischen oder amerikanischen Fahnen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die sogenannten "5 Säulen des Islam" sollten Sie unbedingt kennen, als da wären

1) das Glaubensbekenntnis : das bedeutet in etwa, dass Sie den Islam cool finden müssen, bis dass der Tod Sie scheidet beziehungsweise eben das nicht tut
2) das Gebet: Sie versprechen beim Barte des Propheten, dass Sie fünf Mal am Tag zu festgesetzen Zeiten brav beten werden, ansonsten gibt Ihnen Gott auf die Backen, er hat nämlich nichts Besseres zu tun und zählt mit. Speziell bei Ihnen. Benutzen Sie einen Kompass, Sie müssen sich Richtung Mekka verneigen, nicht, dass Sie das am Ende Richtung Washington tun. Das wäre peinlich
3) Steuern zahlen: eine sehr praktische Geschichte, denn Sie versprechen, dass Sie noch Ärmeren als Sie selbst einen bestimmte Anteil Ihres Einkommens spenden werden. Das kennen Sie aber schon als Einkommensteuer und sind daran eh schon gewöhnt. Aber Vorsicht: Sie können sich jetzt nicht vor dem Finanzamt drücken, nur weil Sie jetzt Ihren Zakat entrichten. Das sehen deutsche Finanzbeamte nicht gerne.
4) Fasten im Ramadan: Damit wir uns nicht falsch verstehen und um das gleich zu klären - das bedeutet NICHT, dass Sie nur in den Hotels der ähnlich klingenden Hotelkette fasten sollen, sondern in einem Monat, dessen Beginn und Ende Ihnen der Imam Ihres Vertrauens mitteilt. Sie müssen aber nicht den ganzen Tag fasten, wenn die Sonne untergegangen ist, dann dürfen Sie reinschlagen, was das Zeug hält, sollten allerdings mit einer Olive oder Dattel anfangen
5) Mekka sehen und sterben: einmal im Leben müssen Sie nach Mekka in den Urlaub pilgern und da um den kleinen Kiosk oben im Bild herumlaufen. Sieben Mal müssen Sie das tun - und zwar gegen den Uhrzeigersinn, sonst knallen Sie mit den anderen Pilgern zusammen - und dabei einen Stein berühren, den der Erzengel Gabriel berührt hat, voll jetzt krass im Ernst, anschliessend werfen Sie kleine Steinchen auf eine Säule.

...und fragen Sie nicht, warum Sie das tun sollen, tun Sie es einfach. Sie sind jetzt Gläubiger des Islam, da wird nicht herumgefragt, sondern einfach getan. Wie bei der Armee. Religion ist keine demokratische Talkrunde.

Aber Sie sehen, im Islam ist alles geregelt, sogar, mit welcher Hand Sie sich den Hintern abwischen. Das ist vor allem für Linkshänder wichtig.

Merken Sie sich:
Der Islam ist als Religion für Linkshänder denkbar schlecht geeignet. Wenn Sie Linkshänder sind, dann wechseln Sie lieber zum Christentum, die haben ähnlich lustige Sitten und Gebräuche und deren imaginärer Freund ist auch weniger buchhalterisch veranlagt als der imaginäre Kumpel im Islam.

Haben Sie alles richtig gemacht? Dann herzlichen Glückwunsch, denn fortan dürfen Sie sich Moslem nennen und kriegen, wenn Sie ein Mann sind, im Himmel 72 Jungfrauen, sofern Sie sich vorher in die Luft gesprengt haben (VORSICHT: ob es sich bei den "Jungfrauen" wirklich um Mädels handelt, ist noch nicht ganz ´raus. Unter Umständen müssen Sie im Himmel homosexuell werden, was ich im Vergleich zum Christentum aber immer noch besser als Harfe spielen finde. ´s ist ja nichts perfekt in dieser und der nächsten Welt.).

Als Frau dürfen Sie übrigens dann Bikini tragen und den Führerschein machen, was ja auch toll ist. Aber nur, wenn grad kein Mann hinguckt und Ihre Brüder in der Nähe sind.

Darauf sollten wir wirklich gemeinsam einen beim Schweinsbraten trinken.

Zum Schluss hätte ich noch ein Anliegen: bitte töten Sie mich nicht. Verbindlichen Dank.

Zwei Mädels, ein Held und kein Schiff

Wenn Sie auch noch nie von einer Oper gehört, geschweige denn überhaupt eine gehört haben, die da mit den prachtvollen Gestalten


Aida

ist absolute Pflicht. Die MÜSSEN Sie kennen, wenn Sie sich bei einer Einladung zur "Aida" nicht unsterblich blamieren wollen, weil Sie in Badeklamotten aufgetaucht sind, um das gleichnamige Schiff zu besteigen.

Geschrieben hat dieses musikalische Monstrum Giuseppe Verdi, ein kleiner Italiener, der damals nicht ahnte, dass seine Arien 120 Jahre später Eingang in die Werbung von "Choco Crossies" (NEU: jetzt auch mit Nuss-Sperrholz-Rauhfaser-Geschmack in Ihrem Tiefkühlregal) finden würden...

Die Handlung in sehr kurzer Kurzform: Ägypten zur Zeit des alten Ägypten. Der Feldherr Radames (allein der Name ist schon bescheuert, eigentlich müsste der Typ "RadABes" heissen, Sie sehen gleich, warum) muss sich nach einem siegreichen Feldzug entscheiden, ob er eher die Tochter des Pharaohs heiratet, steinreich wird und später das Königreich regiert, oder ob er doch lieber mit einer Sklavin und Geisel durchbrennen und ein Leben in Armut und Schande und ohne Palmwedler verbringen will.

Natürlich entscheidet er sich prompt falsch (und man fragt sich, wie so ein Idiot einen schwierigen Feldzug gewinnen konnte) und wird eingemauert, was ihm den Tag und den kurzen Rest des Lebens versaut, weil sitzengelassene Pharaonentöchter auf "Sitzengelassen werden" gelegentlich sehr ungehalten reagieren.

Das Ganze geht ab unter viel Gesang, mit Mords-Orchesterbegleitung und Chorgebläse und wenn es nicht gerade ein drogensüchtiger Intendant oder ein extrem bekloppter Regisseur auf Speed inszeniert hat, dann gibt es neben dem Gesang auch Massen von Leuten in wundersamen und sonderbaren Kostümen zu sehen - wie bei einer Papstaudienz, nur ohne Papst.

Wenn Sie sich also nun hübsch aufgerüscht und die Badeklamotten im Schrank gelassen haben, dann erwartet Sie beispielsweise das extrem bekannte (wenn Sie nur IRGENDWANN das Radio versehentlich auf dem Klassiksender oder eben Choko-Crossies in sich hineingesteckt hatten) Evergreen der Klassik, nämlich der "Triumphmarsch", aber auch viele andere Songs zum mitschunkeln und mitklatschen - nur "La donna è mobile" aus der Choco-Crossie-Werbung hören Sie nicht, da habe ich Sie auf den Arm genommen, das ist zwar auch von Verdi (übrigens nicht mit der gleichnamigen Gewerkschaft verwechseln), aber aus "Rigoletto" (was ja auch wie irgendwelcher Nestlé-Süßkram klingt).

In der viel zu kurzen Opernpause können Sie ja Ihren Schmerz mit Sekt und Bockwürstchen betäuben und versuchen, die zweite Halbzeit im Vollrausch zu überstehen, hauptsache, Sie geben nicht Beethoven oder --> Mozart die Schuld an "Aida".

Jedenfalls merken Sie sich:
Sollten Sie jemals die Wahl zwischen einer reichen, gutaussehenden Pharaonentochter mit einer unermesslichen Mitgift und einem armen Luder mit ohne garnix haben - nehmen Sie lieber die Pharaonentochter und halten Sie sich das arme Luder als Geliebte. Und lassen Sie sich dabei nicht erwischen. Ist gesünder.

Und merken Sie sich außerdem:
Sollten Sie auf der "Aida" Lieder aus "Aida" singen, so ist das nicht witzig, sondern ein legitimer Grund, Sie über Bord zu schmeissen.

P.S. Die Musikstücke werden in den links von irgendwelchen Pappnasen mit einem Kinderpiano intoniert, in Wirklichkeit ist es viel schlimmer!

Dienstag, 9. August 2011

Von Kanzlern, Heringen, Schlachtschiffen und Archipeln

Der Herr, der hier so verdrießlich dreinschaut ist



Otto von Bismarck, und da auf dem Bild ist er eigentlich GUTER Laune!

Bismarck ist Ihnen bestimmt schon begegnet, sei es als Bismarck-Hering, als abgesoffenes Schlachtschiff oder als Inselkette im Pazifik.

All diese hübschen Sachen wurden nach dem Herren mit dem Walroß-Bart benannt, daneben auch noch ein paar Strassen, Gymnasien und sogar die Hauptstadt von North-Dakota.

Warum ist das so? Der Typ sieht weder gut aus, noch hat er schöne Musik gemacht.

Aber Otto war Reichskanzler und nicht nur das, er war sogar ein verdammt guter Reichskanzler und der erste Reichskanzler noch dazu.

Wissen sollten Sie vom Otto wenigstens so viel, dass es ihm gelang, durch gezielte Provokationen einmal Krieg gegen Österreich und Süddeutschland (seitdem werden die Preussen in Bayern auch als "Saupreissn" bezeichnet) zu führen und zu gewinnen und einmal gegen Frankreich, den er ebenfalls gewonnen hat und der mit dem Rückdiebstahl von Elsaß-Lothringen und der Gründung des Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles endete.

Damit einigte Bismarck Deutschland und machte es zu einer der Großmächte Europas.

Das alleine wäre schon ein cooler Verdienst, aber Bismarck tat noch mehr:

Innenpolitisch sorgte er dafür, dass Ihrem Chef heute die soziale Unfallversicherung und ihm und Ihnen hälftig die gesetzliche Krankenversicherung und die Rentenversicherung vom Bruttolohn abgezogen werden und beide Systeme würden immer noch sehr gut funktionieren, wenn Sie mehr Kinder gezeugt oder geboren hätten, Sie Egoist. Und natürlich, wenn sich nicht jeder Lulli in der Politik schamlos aus den Sozialversicherungstöpfen bedienen würde.

Zu seiner Zeit um 1870 herum jedenfalls war die Einführung der Sozialversicherung ein echter Knaller, da die Leute vorher bei Unfall oder Krankheit direkt in der Gosse landeten oder bis zum sprichwörtlichen Umfallen arbeiten gehen mussten.

In Kurzform: das moderne Deutschland und seine Sozialversicherungssysteme gehen auf Otto von Bismarck zurück. Deswegen wurden auch so viele lustige Sachen nach ihm benannt und dass das Kriegsschiff abgesoffen ist, ist hoffentlich kein schlechtes Omen für die Sozialversicherung.

Entlassen (oder vielmehr: ´rausgeschmissen) hat ihn später Kaiser Wilhelm II., der noch einen viel lustigeren Bart hatte, dafür aber den Ersten Weltkrieg verlor.

Sie merken sich bitte:
Egal, was Sie sich für eine Barttracht stehen lassen, HÄNDE WEG vom Walroßbart, denn sonst sehen Sie immer schlecht gelaunt aus. Erst recht, wenn Sie eine Frau sind.

Montag, 8. August 2011

Kopflos in Paris

Dies ist eines der berühmtesten Bilder der Weltgeschichte:



Die Dame mit dem entblössten Mops heisst Marianne und ist die Symbolfigur der französischen Revolution.

Das kam so:

Durch Missernten verdreifachte sich 1789 in Frankreich der Preis für Brot. Das fanden die sogenannten "einfachen Leute" (der sogenannte "dritte Stand") nun weit weniger witzig als die Adeligen und der Klerus, die neben Geld auch nachwievor gut zu essen hatten, wenn schon kein Brot, dann doch wenigstens lecker Kuchen.

Wie auch immer, König Ludwig XVI. war entweder nicht willens oder in der Lage, gegenzusteuern und vergnügte sich lieber mit seiner etwas oberflächlichen, aber, glaubt man Chronisten, extrem geilen und verschwendungssüchtigen Gattin Marie Antoinette und diversen anderen Liebschaften, statt sich darum zu kümmern, wie es eigentlich so den Leuten geht, die mit ihrer Hände Arbeit den Wohlstand der Königshauses erarbeiteten.

Und wie es eben so ist, wenn das Betriebsklima schlecht wird, kündigen die Mitarbeiter und in diesem Falle hatten die Franzosen einfach keine Lust mehr, lediglich Untertanen zu sein (das hat sich auch bis heute nicht geändert).

Sie zogen lustige Mützen auf und marschierten gegen das Stadtgefängnis von Paris, die sogenannte Bastille, um sich dort kostenlos Waffen und Pulver zu beschaffen. Die Besatzung dort, ein paar unerfahrene Schweizer Soldaten (auch das hat sich bis heute nicht geändert), liessen den Pöbel ein und wurden aus Dankbarkeit von der Menge massakriert. Und auch das hat sich bis heute nicht geändert.

In jedem Fall liefen dem König zuerst seine Soldaten und dann seine Hofschranzen weg und schliesslich versuchte er selbst, zu fliehen, wurde aber geschnappt und nach kurzem, aber nichtsdestoweniger ungerechten Prozess unter der Guillotine einen Kopf kürzer gemacht, gemeinsam mit Marie Antionette, das Ganze auf dem Place Vendome, unter reger und freudig applaudierender Anteilnahme der nicht adeligen Franzosen.

Und weil das mit der Guillotine so hervorragend funktionierte, wurde das Köpfen von Adeligen Volkssport und als die Adeligen ausgingen, haben sich die Revolutionäre von einst eben gegenseitig geköpft, da das Fernsehen noch nicht zur Volksbelustigung erfunden war.

Der ganze Spuk dauerte ein paar Jahre, dann tat sich ein junger Mann hervor, der zufällig zwar nicht König, aber dafür eben erst Konsul und dann Kaiser wurde. Der hieß Napoleon Bonaparte und das ist auch eine andere Geschichte.

Merken Sie sich:
Nur, weil Sie genug Kuchen haben, ist das noch lange kein Grund, über die Brotesser zu lachen. Tun Sie es also lieber nicht, wenn Sie nicht den Kopf verlieren wollen. Oder lassen Sie es sich wenigstens nicht anmerken.

Und an die Besserwisser unter den Lesern hier: nein, Marie Antoinette hat den berühmten Ausspruch SO nie getätigt, das weiss ich auch. Aber ich mag eben Legenden.

Freitag, 5. August 2011

Die Erfindung der Bulimie

Das da:



ist ein sogenannter Donut.

Außer vielleicht gebratenem Hund ist ein Donut so ziemlich das ekelhafteste und fetteste Gebäck, das es auf diesem Planeten gibt und zufälligerweise das Lieblingsessen der amerikanischen Rednecks und so amerikanisch wie das Sternenbanner, Baseball und die Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten.

Gemacht wird diese Geißel der Menschheit aus einer Mischung aus Hefeteig und Zucker und weil das noch nicht ungesund genug ist, wird die ganze Pampe in Fett ausgebacken und weil immer noch etwas mehr geht, kommt dann eine Glasur aus Zucker und Fett noch einmal oben drauf.

Dieser Beitrag der Amerikaner zur internationalen Küche entspricht ungefähr dem Beitrag der Türken zu den Nobelpreisträgern für Medizin, nämlich gleich 0.

Nur die Amerikaner stopfen diesen widerlichen Abfall voller Enthusiasmus in sich hinein, weswegen es in den USA auch die meisten fetten Menschen auf dem Erdball gibt.

Das ärgert die Amerikaner und deswegen haben sie zum Einen die Bulimie erfunden um den Mist wieder auszukotzen, zum Anderen vertreiben sie diese Kaloriengranate über ihren Geheimdienst in alle Welt und diejenigen, die das Zeug nicht mögen, bekommen es eben aufgezwungen.

Sicher, wenn Sie Wert darauf legen, innerhalb weniger Wochen Ihr Gewicht zu verdoppeln, dann ist der Donut Ihre erste Wahl, wie Sie unschwer an alten und abgehalfterten Schauspielerinnen erkennen können, ansonsten sollten Sie tunlichst die Finger von diesem Teufelszeug lassen.

Merken Sie sich:
Wenn Sie gerne wissen möchten, wie Ihr Körper in einer Ballonform aussieht, dann sollten Sie sehr dringend Donuts essen. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie die Geliebte Ihres Mannes vergraulen, dann sollten Sie IHN mit Donuts füttern.
Ansonsten benutzen Sie die Teigdinger einfach sinnvoll, sollte Sie ein Feind damit beschenken, denn der Kram eignet sich aufgrund seiner Konsistenz auch ganz hervorragend als Schwämmchen zum Felgenputzen, wenn Sie ein Mann - oder als Puderquaste, wenn Sie eine Frau sind.

Schwule Schlösser

Wenn Sie sich je fragten, wie ein so richtig echtes Märchenschloss aussieht, dann haben Sie dieses Schloss hier



Schloss Neuschwanstein

wahrscheinlich noch nicht gesehen. SO. SO UND NICHT ANDERS sieht ein Märchenschloss aus. Erbaut hat dieses kitschige Monstrum der depressive, ja eigentlich sogar nur noch ganz wenig Latten am Zaun habende und mutmasslich stockschwule König Ludwig II. von Bayern.

Warum er das getan hat, weiß man eigentlich nicht so genau. Normale wenig-Tassen-im-Schrank-Habende sammeln gerne Kronkorken, Bierdeckel oder Aktien, aber als König verfügt man eben über nahzu unbegrenzte Mittel und unser König wollte eben gerne Ritter sein und sammelte Schlösser wie andere eben - Bierdeckel.

Daneben und darüberhinaus war Ludwig II. wohl der erste Gothic überhaupt (sieht man mal von Gilles de Rais ab) und hörte, sehr passend zu seiner Stimmung in seiner Scheinwelt, extrem düstere Musik.

Da jedoch die Stereoanlage noch nicht erfunden war, musste sich der arme Ludwig eben den entsprechenden Musiker und Komponisten Richard Wagner quasi als Maskottchen und Haustier halten und damit er eben seine Lieblingsmusik auch im passenden Ambiente hören konnte, baute er eben Schlösser, deren berühmtestes Exemplar Sie da oben sehen (das im Inneren so düster ist wie der Kopf seines Bauherrens) und das extrem viele Japaner und Chinesen heute nach Bayern lockt und Walt Disney wohl auch als Muster und Blaupause für seine eigenen Märchenluftschlösser diente.

Sie haben es eingangs gelesen: ein König verfügt eben über nahezu unbegrenzte Mittel. Die gingen dem guten König irgendwann aus, weswegen er sich die restlichen Schulden vom alten Bismarck zahlen liess, der sich im Gegenzug dafür Soldaten für den Deutsch-Französischen Krieg lieh (übrigens den letzten Krieg, den wir bis dato gewonnen haben).

Schliesslich aber hatten die Bayern (bzw. deren Parlament) die Grillen ihres Königs satt, steckten ihn in eine Nervenheilanstalt, damit er aus dem Weg war und dann kam "der Kini" auch noch unter nie ganz geklärten Umständen im Starnberger See ums Leben.

Merken Sie sich also:
Bauen Sie nie mehr Schlösser, als Sie sich leisten können, Banken und politische Gegnern können sonst sehr unberechenbar reagieren und Sie in ein Irrenhaus oder ins Parlament stecken, wobei Ihnen der Unterschied eh kaum auffallen dürfte.

In jedem Fall verdanken die Bayern dem König heute massig Japaner, die eifrig Neuschwanstein fotografieren und die Einnahmen aus dem Tourismus decken heute eigentlich die Unterhaltskosten für die Immobilien des "Kini" ganz gut.

Mittwoch, 3. August 2011

Was Konfuzius sagt...

Der da



ist der Konfuzius.

Sie haben sicher schon einmal die Redewendung "Konfuzius sagt..." gehört, meist scherzhaft, wenn Sie jemand verscheissern will und Ihnen eine echte oder falsche "Wahrheit" zu Gehör bringen will.

Tatsächlich war Konfuzius einer der ersten Philopsophen überhaupt und lebte vor ca. 2500 Jahren in China.

Er vertrat die wohl damals extrem revolutionäre These, dass die Menschen nett zueinander sein sollten, was wohl weder im alten China noch heute eine Selbstverständlichkeit war und ist.

Über sein Leben ist relativ wenig bekannt. Seine moralisierenden Ermahnungen gingen nur den damals Herrschenden derart auf den Keks, dass sie ihn immer wieder vertrieben und so zog er von Wei nach Chen, nach Jin und Cai und Zisch und Zong und Ding und Dong und das müssen Sie alles gar nicht wissen, nur, wenn der Name "Konfuzius" fällt, dann sollten Sie nicht "Gesundheit" sagen, sondern "Kenn ich". Jetzt haben Sie den Namen also schon einmal gehört.

Merken Sie sich:
Es kann durchaus sein, dass Sie ein prima Mensch sind und mit dem Rauchen aufgehört haben. Wenn Sie das jedoch ständig Ihrer Umgebung unter die Nase und sich deswegen für etwas Besseres halten, dann machen Sie sich trotzdem Feinde, weil niemand eben Klugscheisser mag und dann geht es Ihnen wie Konfuzius und Sie müssen nach Dingdong fliehen. Nicht schön.

Im Übrigen mag auch die chinesische Einheitspartei Konfuzius ganz gut leiden, denkt aber nicht im Traum daran, seinen Lehren zu folgen, wie das Tian’anmen-Massaker und die Inhaftierung von Regimekritikern zeigen. "Gut gemeint" ist eben lange nicht "gut gemacht".

Montag, 1. August 2011

Die Chefin von Deutschland

Lassen Sie sich von dem gewaltigen Vorbau nicht täuschen und auch nicht ängstigen. Das da



ist Angela Merkel.

Angela Merkel - oder auch "Angie", wie wir sie unter Freunden nennen - ist die derzeit amtierende Bundeskanzlerin Deutschlands, dies bedeutet, sie ist de jure die Chefin von dem kompletten Laden hier und auch von Ihnen, wenn Sie einen deutschen Personalausweis Ihr eigen nennen und sich demnach glücklich schätzen dürfen, zum Personal (das hat übrigens so rein gar nichts mit "Bürger" zu tun, selbst wenn Sie für die Schulden Deutschlands letztlich bürgen) der Bundesrepublik Deutschland zu gehören.

De facto hat Angela Merkel natürlich nichts zu sagen, das wird ihr von Banken und Großkonzernen und der BILD-Zeitung abgenommen, aber es ist doch nett, wenn man seinen Zorn über die üblicherweise miese Politik auf eine Person fokussieren kann.

Angela Merkel ist aber nicht nur Chefin von Deutschland, sondern auch von der "Christlich-demokatischen Union", kurz CDU, die ganz offiziell ein wertkonservativer Haufen ist, aber noch noch lange nicht so wertkonservativ wie ihre kleine Schwesterpartei "Christlich-Soziale Union", kurz CSU, die es aber gottseidank nur in Bayern gibt.

Beide Parteien vertreten sogenannte "konservative" Positionen, was jetzt jedoch nicht bedeutet, daß Sie Ihre Frau oder Ihren Mann schlagen dürfen, nur, weil Sie CDU/CSU gewählt haben. Und Polen dürfen Sie auch nicht überfallen.

Eine typisch-politische Position der CDU/CSU unter Angela Merkel wäre beispielsweise "Atomkraft - ja bitte, eh vielleicht, ehm, lieber doch nicht, na gut, wir haben es uns überlegt, dann also eher Nein, Danke!"

Die CDU koaliert mit der FDP, um so viele Leute im Bundestag zusammenzuhaben, dass alle drei Parteien gemeinsam die Regierung stellen und damit Angela Merkel als Kanzlerin haben können dürfen sollen müssen.

Die FDP ist eine sehr lustige Partei mit stets lustigen Parteivorsitzenden, die aber ebenfalls ganz klare politische Positionen vertreten, wie beispielsweise "egal was, hauptsache, wir sind an der Regierungsbildung beteiligt und jeder bekommt ein Pöstchen", was ich persönlich ein sehr sehr ehrliches Statement finde, ehrlicher geht es nun wirklich nicht.

Ihnen gegenüber, auf den harten Bänken der Opposition, sitzen die Verlierer der letzten Bundestagswahl 2009, nämlich als stärkste Fraktion die Loser von der "Sozialdemokratischen Partei Deutschlands", kurz SPD, die bis zum letzten Mann stets ihre eigenen Positionen wie beispielsweise "ehm, äh, ehm, also egal jetzt, wir sind dafür, dass wir dagegen sind" verteidigen. Das Problem dabei: diesen letzten Mann will niemand als Kanzler haben, weswegen die SPD auch schon ganz verzweifelt ist. Sie hatte immer prima Kanzler (wenn sie denn mal welche stellen durfte, das ist aus Versehen bisher aber nur drei Mal passiert), die von ihrer eigenen Partei stets leidenschaftlich und abgrundtief gehasst wurden.

Daneben sitzen die Rotznasen und staatlich alimentierten Besserwisser der GRÜNEN, die die ganz grundsätzliche Position vertreten, gegen wirklich ALLES zu sein, was die Regierung vorschlägt, selbst, wenn es ihr eigenes Wahlprogramm wäre, das die Regierung 1:1 übernähme. Die Nein-Sager-Partei eben. Sind halt viele Lehrer drin, bei den Grünen.

Als kleinste der im Bundestag vertretenen Parteien hockt da noch die etwas angeschmuddelte LINKE, das ist die Partei jener Ossis, die enttäuscht sind, dass das Erschiessen von Leuten, die das Land verlassen wollen seit 1989 verboten ist. Und die sauer sind, dass sie mit dem Mauerfall nicht nur keinen IIer Golf geschenkt bekamen, sondern obendrein auch noch arbeitslos wurden. Man kanns verstehen.

Das also sind die im Bundestag vertretenen Parteien. Sie dürfen noch viel mehr Parteien wählen, wenn sie möchten, aber da müssen wenigstens 5% aller Wähler der gleichen Meinung wie Sie sein, dann kommen auch andere Parteien in den Bundestag.

Merken Sie sich: wenn Sie darauf stehen, die poltischen Verhältnisse in Deutschland noch weiter ins Chaos zu stürzen oder die oben genannten Parteien zu verscheissern, dann wählen Sie doch einfach mal so politische Splitterparteien wie die Deutsche Biertrinker-Union oder die "yogischen Flieger" oder eben dann doch die SPD.

WICHTIG!
Egal, welche lustige Partei sie wählen, lassen Sie die Finger von rechtsextremen Parteien wie der NPD oder der DVU. Sonst müssen Sie am Ende doch noch Polen überfallen. Und mal ehrlich: wer will da schon wohnen, in Polen?

Der Feaster vom Dienst

Diesen etwas verwirrt dreinschauenden Herren da



sollten Sie sehr dringend kennen, wenn Sie auch nur ansatzweise behaupten wollen, gebildet zu sein. Und natürlich wissen Sie es längst: das ist Johann Wolfgang von Goethe, nach dem hierzulande unheimlich viele Strassen und Gymnasien und Realschulen (von Hauptschulen weiß ich es nicht) und sogar ein komplettes Institut benannt sind.

Aber warum war der Typ so klasse?

Goethe gilt als DER deutsche Universalgelehrte, da er sich auf vielen künstlerischen und wissenschaftlichen (das Eine schließt das Andere nicht aus) Gebieten bewegte, so beispielsweise in der Botanik, der Anatomie, der Geologie und der Physik, allerdings war er vor allem in Letzterem dann doch nicht sooo schlau, weil er mit seiner Farbenlehre grauenhaft daneben gegriffen hatte und klüger als Isaac Newton sein wollte - sehr zum Vergnügen der restlichen Physiker der damals und heute bekannten Welt.

Hauptsächlich bekannt und beliebt ist Goethe aber vor allem aufgrund seines literarischen Schaffens und unzählige Schüler hassen den armen Mann noch heute, weil sie seine Gedichte gleich im Dutzend auswendig lernen mussten.

So sind seine Werke "Der Erlkönig" oder auch "Prometheus" bis heute unverzichtbare Folterwerkzeuge im schier unerschöpflichen Repertoire eines jeden Deutschlehrers und wer je das Pech hatte, einen Deutsch-Leistungskurs zu belegen, der wurde und wird standardmässig und unbarmherzig mit Goethes Faust gefeastet oder durfte "Die Leiden des jungen Werthers" am eigenen Leibe erfahren...

Goethe selbst hat unter seiner Literatur allerdings nicht gelitten, sondern war sozusagen bis ins hohe Alter mopsfidel, denn mit peinlichen 58 Jahren warb er, obwohl bereits mit einer schon um satte 16 jahre jüngeren Frau verheiratet, um ein noch jüngeres Huhn, das aber undankend abwinkte? abwunk? ABLEHNTE! Sehr zu seinem Ärger.

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Nur, weil Sie sich als Mann für einen großartigen Literaten halten (oder sogar einer sind), bedeutet dies nicht, dass junge Hühner auf Sie fliegen. Vergessen Sie es. Wenn Sie DAS wollen, dann lernen Sie lieber E-Gitarre. Als Frau sollten Sie "große Literaten" eher meiden, es sei denn, Sie stehen auf verkorkste Freitagabende, wenn Ihnen Ihr Angebeter selbst gezimmerte Knüttelverse unter die Kutte jubeln will.

Goethe also, das wissen Sie jetzt, sollten Sie kennen und er hat NICHT die "Kleine Nachtmusik" verfasst, wirklich nicht.

P.S: Herr Goethe, auch bekannt durch seinen zahlreichen Schriftwechsel, schaut auf dem obigen Bild deswegen so irritiert, weil er gerade seine Handyrechnung in der Hand hält, obwohl das Telefon noch gar nicht erfunden ist. Die Deutsche Post alias Telekom war zu allen Zeiten ziemlich clever.

Piep-piep-piep - wir haben uns alle liep

Haben Sie das da schon einmal gesehen?



Das, was da so schick wie eine Christbaumkugel aussieht, war der Schrecken der Amerikaner und ein Grund zum Feiern für die Russkis. Das ist der Sputnik I, das erste von Menschenhand geschaffene Objekt, das in den Weltraum geschossen wurde und 1957 den Beginn der Raumfahrt einläutete.

Die Russen waren damals saustolz, weil sie es vor den Amerikanern geschafft hatten, in den Weltraum zu kommen, was sie damals als Sieg des Fortschritts des Kommunismus über den Kapitalismus ausgaben, frei nach dem Motto "Hach, das kommunistische System ist überlegen, weil wir als Erster im Weltraum waren". Lustigerweise haben das die Amerikaner genauso empfunden.

Viel konnte er noch nicht, der Sputnik. Nur so ein bisschen vor sich hin piepsen und dieses Signal konnten auch nur Profis mit ausgefuchsten Geräten empfangen (Sie kennen das vielleicht, wenn Sie Ihren Partner um einen Gefallen bitten), aber für einen ersten Schritt war das gar nicht so schlecht und außerdem wurde das Kügelchen mit weniger Technik in den Weltraum geschossen, als sich heute in einer beknackten Videospielbeilage zu einer Juniortüte von McDonalds befindet.

In der Folgezeit schossen Amerikaner und Russen so ziemlich alles in den Weltraum, was sich nur wegschießen lies: kleine Hunde, Schimpansen, Mäuse, Ratten und sogar Fische (die da oben lustigerweise seekrank werden), zum Schluss sogar einen echten Menschen, nämlich Juri Gagarin, den die Russen nicht nur als ersten Menschen in den Weltraum ballerten, sondern sogar gesund und in einem Stück als erstes Lebewesen überhaupt auch wieder herunterholten, worüber der Juri ziemlich froh war, weil die Russen nicht unbedingt dafür bekannt waren, mit Menschenleben sonderlich empathisch umzugehen, wenn es um den Ruhm und die Ehre der glorreichen Sowjetunion ging.

Die Amerikaner zogen schließlich erst gleich und dann überholten sie die Russen, weil der erste Mann im Mond nicht Leonid Kaputnik, sondern Neil Armstrong hieß und nicht aus Kamtschatka, sondern aus Ohio kam, das aber nicht in Russland, sondern nach letzten Informationen immer noch in den USA herumliegt (wobei Armstrong der Unterschied zwischen Ohio und der Mondoberfläche jetzt nicht sofort auffiel) und sowieso eine Geschichte für einen anderen blogeintrag ist (Armstrong, nicht Ohio).

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Bis ungefähr 1990 fußte die komplette weltweite bemannte und unbemannte Raumfahrt auf einer Computertechnologie, die heute von jedem Gratis-Handy getoppt wird. Dies bedeutet bequemerweise für Sie, dass, wenn Sie heute Ihren Partner/In "in den Mond schießen wollen", dafür Ihr Mobiltelefon und die Fähigkeit, eine SMS tippen zu können, vollkommen ausreichend sind. Übrigens unabhängig davon, wo sich Ihr Scheich oder Ihre Konkubine gerade auf der Welt befinden. Ist das nicht wahnsinnig praktisch?

Das alles verdanken wir dem Sputnik, weswegen Sie ihn auch kennen sollten.